Der Simplonpass

Der Simplon (it. Sempione) ist ein Strassenpass in den Walliser Alpen. Er verbindet das Rhonetal im Schweizerkanton Wallis mit dem Val d’Ossola in der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola und dem Lago Maggiore.

Bereits vor 1800 Jahren bauten die Römer den Weg über den 2005 m hohen Simplonpass zu einer Militär- und Handelsstrasse aus. Wegen der engen und gefährlichen Passage durch die Gondoschlucht blieb der Verkehr während Jahrhunderten bescheiden, obwohl die Johanniter 1235 beim Alten Spittel ein Hospiz gründeten. Kaspar Jodok von Stockalper liess im 17. Jahrhundert den Durchgang zu einem guten Sämerweg verbessern, auf dem sich rasch ein reger Handelsverkehr entwickelte. Zur Sicherheit baute er 1666 das Hospiz beim Alten Spittel zu einem Sommersitz und einer Raststätte für die Ballenführer (Säumer) aus.

Napoleon Bonaparte erkannte die strategische Bedeutung des Passes und liess 1801 eine breite Kaiserstrasse bauen, technisch eine Meitsterleistung für diese Zeit. Auf seinen Befehl standen 5000 Arbeiter in den Jahren 1801-1805 für den Bau einer 8 m breiten Strasse im Einsatz “pour faire passer le canon“. Das Hospiz auf der Passhöhe sollte auf Befehl Napoleons gleichzeitig mit der Strasse entstehen. Der Grundstein des mächtigen Gebäudes wurde aber erst 1813 gelegt; der Bau dauerte bis 1831. Bereits damals übernahmen die Chorherren vom grossen St. Bernhard die Führung des Hauses.

Durch den 1906 eröffneten Eisenbahntunnel von Brig nach Iselle erlitt vor allem der Winterverkehr über den Pass einen starken Rückgang. Im Rahmen des Nationalstrassenbaus wurde die Simplonstrasse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Brücken, Tunnels und Lawinengalerien grosszügig ausgebaut um die Verbindung nach dem Süden ganzjährig offen zu halten.

Ein Meilenstein in der Aviatik ist der 23. September 1910. Dem 23-jährigen Peruaner Geo Chavez gelang es, mit einer nur 50 PS starken Blériot, als Erster die Alpen zu Überqueren.